Mit Ausblick aufs tiefblaue, weite Meer entdeckt man in den Feldern Maltas die eindrücklichen Tempelanlagen Hagar Qim (sprich Agar Im) und Mnajdra (sprich M-Naidra), die beide aus denkmalpflegerischen Überlegungen überdacht wurden.
Ein Besucherzentrum erkärt Tempelbau und -architektur. Hagar Qim (Ħaġar Qim) besitzt nahezu alle Merkmale, die die maltesischen Tempel der Jungsteinzeit auszeichnen. Der Besucher bewundert hier nicht nur die enorme technische Leistung der Erbauer vor rund 5000 Jahren, die ja weder Metallwerkzeuge noch Seilzüge kannten, sondern auch ihr feines ästhetisches Empfinden.
Die eindrückliche Tempelanlage Hagar Qim besteht aus globigerinen Kalkstein-Blöcken. Der östlichen Aussentempel beherbergt den größten Stein (Monolith), der überhaupt für einen Tempel auf Malta verwendet wurde. Er befindet sich in der Nähe der Orakelnische. Er ist etwa 4 m hoch, 7 m lang, 60 cm dick und wiegt mehr als 20 Tonnen. An der Nordseite befindet sich ein stehender Megalith von 5,20 m Höhe. Berechtigterweise kommen hier wieder Fragen nach der junsteinzeitlichen Transport-Technologie auf. Denn wäre es nicht einfacher gewesen, kleinere Steine diesem grossen Ganzen zu verbauen. Oder war der Transport solcher Blöcke für die Erbauer sowieso nur ein Klax?
Im Jahr 2009 erhielt der megalithische Tempelkomplex von Ħaġar Qim, genauso wie auch das benachbarte Mnajdra, zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen eine Überdachung (Zeltkuppel). Auch wenn dies nicht gerade ein idyllischer Anblick bietet, ist diese Massnahme zum Glück nur auf die Zeit der Restaurierung in den nächsten ca. 20 bis 25 Jahren beschränkt.
Hagar Qim und der gut 500 m entfernte Tempel Mnaidra muss man gesehen haben. Der Ort an sich hat ein besondere Ausstrahlung. Die guterhaltenen Überreste nehmen uns mit auf eine Reise in eine ferne Vergangenheit, wo wir das Staunen wieder lernen können.
Übrigens ist Ħaġar Qim seit dem Jahre 1992, gemeinsam mit anderen bronzezeitlichen Tempelanlagen Maltas, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
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